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Fliegen mit Hund?

Erfahrungen, die KEIN Hund jemals machen sollte.

Fliegen mit AIR FRANCE

YazooDas ist Yazoo, mein lustigster, frechster, charaktervollster, liebenswürdigster und vertrauenvollster Briard. Sie ist die einzige des Rudels, der ich eine Flugreise in der Kennelbox im Frachtraum zumute. Daher entschied ich mich im Herbst 1999, sie auf meine Reise nach Kanada und die Vereinigten Staaten mitzunehmen. In Kanada würde ich bei Freunden leben, die zwei Töchter von Yazoo haben, in den Staaten bei weiteren Welpenbesitzern. Also wurde bei AIR FRANCE gebucht: Yazoo im Frachtraum und meine Yorkiehündin Gizmo bei mir in der Kabine. Geplant war Urlaub von 4.8. bis 1.9.2000 mit einigen Ausstellungen in beiden Staaten und mit dem Rassemblement und der Clubschau 2000 des BCA (Briard Club of America). Die Reise in die USA sollte ebenfalls mit dem Flugzeug gemacht werden.

 

Abflug in WienAbflug Wien
Neben meinen eigenen beiden Hunden nahm ich noch eine acht Wochen alte Briardhündin einer Züchterin mit, die zu ihren neuen Besitzern in die Staaten fliegen sollte.
Der Flug ging von Wien nach Paris, wo Umsteigen angesagt war. Vor dem Abflug wurde mir noch mitgeteilt, dass die beiden Hunde gut verladen worden waren und ruhig seien. Wow - ENDLICH Urlaub!

Umsteigen in Paris
Beim Einsteigen in Paris machte ich darauf aufmerksam, dass neben der bei mir befindlichen Gizmo noch zwei weitere Hunde auf diesem Flug sein sollten und dass das gecheckt werden müsse. Kurz vor dem Abflug aus Paris wurde mir zwei Mal versichert, dass die Hunde an Bord seien.

 

Landung in Toronto
Dann, nach siebeneinhalb Stunden die erlösenden Worte des Piloten: Wir landen in wenigen Minuten in Toronto; Sonnenschein und sommerliche Temperaturen - im Gegensatz zu Europa. Ich war am ersten Ziel meines lang ersehnten Urlaubs.

 

Wo sind meine Hunde
Landung in TorontoBeim Verlassen des Flugzeugs meinte eine Stewardess noch zu mir, dass ich nun in wenigen Minuten meine Hunde sehen würde. Was sich allerdings dann ergab und in der Folge noch ergeben sollte, hatte ich nie im Leben erwartet, dieser Urlaub wurde kein Urlaub, sondern ein Horrortrip: Gleich an der Gangway wurde ich von einer Frau des Bodenpersonals von AIR FRANCE gefragt, ob ich Frau Friedl sei und ich bejahte, mit der Bemerkung, dass ich jetzt wohl zu meinen Hunden gebracht werden würde. Die Antwort traf mich wie ein Schlag: NEIN, IHRE HUNDE SIND IN PARIS ..... Was nun in mir vorging wird sich jeder vorstellen können.

 

AIR FRANCE vergisst Hunde in Paris
Dass auch mein Gepäck in Paris zurückgeblieben war, interessierte mich reichlich wenig, war aber anscheinend das Hauptanliegen von der Fluglinie, denn man hatte nur Interesse mir 150 CAD in die Hand zu drücken, damit ich mir das notwendigste kaufen konnte bis meine Koffer eintrafen. Punkto Information zu den Hunden herrschte einfach Ignoranz nachdem mir zugesichert wurde, dass schon gut für die beiden gesorgt werden würde.

 

Hilfreiche Kanadische Behörde
Das einzige, was ich noch zu machen hätte vor dem Auschecken sei, die Papiere der Hunde, die ich bei mir hatte, bei der zuständigen Behörde (Canadian Food Inspection - Agriculture Canada) vorzuzeigen, damit alles klar sei zur Übernahme der Hunde, die am nächsten Tag mit dem gleichen Flug in Toronto eintreffen sollten. Diesen Prozess durchlief ich noch; die Beamten waren sehr zuvorkommend und sprachen ihr Bedauern über die Umstände aus. Sie liessen mich wissen, dass ich am nächsten Tag auf jede Unterstützung rechnen konnte, damit alles rasch erledigt werden würde.
Anschließend ging es ins Büro der AIR FRANCE, um eine "Schadensnummer" zu erhalten, mit der ich dann die Hunde und das Gepäck übernehmen konnte. Weiters wurde mir ein Mietwagen avisiert, der mich am nächsten Tag vom Haus meiner Freunde abholen würde, um die Hunde zu holen und dann wieder zurückzubringen. Ein Anruf ins Ausland wurde mir verweigert, man meinte, dass es technisch nicht möglich sein, Ferngespräche zu führen. Man trachtete einfach danach, mich so schnell wie möglich los zu werden. Nun, ich hatte ja zum Glück mein Handy dabei und war nicht angewiesen auf dieses inkompetente Bodenpersonal.

 

AIR FRANCE weiss nicht, wo die Hunde sind
Kaum aus dem Flughafen, rief ich die Züchterin des Welpen an sowie die Züchter von Yazoo in Frankreich. Sowohl von Österreich aus, als auch von Frankreich wurde versucht, am Flughafen in Paris Auskunft über die Hunde zu erhalten. Über die amerikanische Briard-Liste wurde informiert und um Hilfe ersucht. AIR FRANCE in Paris zeichnete sich dadurch aus, dass entweder keiner das Telefon abnahm oder nur inkompetente Leute am Apparat waren. So ging das bis tief in die Nacht. NULL Informationen über die Hunde - wir wussten nicht einmal wo sie waren, ob am Flughafen, in einer Tierpension, einem Tierheim oder was auch immer.
Die Aussage am nächsten Tag, dass AIR FRANCE nicht wüsste, ob die Hunde auf Flug Nr. 358 seien, gab zu denken. Es hiess, es gäbe nur ein Fax, daß die beiden verladen werden sollten. Meine kanadischen Freunde und ich entschieden, daß ich den Mietwagen nicht nehmen sollte, weil wir befürchtete, dass er vielleicht nicht groß genug sei für die Boxen und das Gepäck; sie würden mich mit dem Van hinfahren und mir unterstützend zur Seite stehen. Ein Anruf bei der Mietwagenfirma ergab, dass seitens Air France gar kein Wagen bestellt war. Verlässliche Fluglinie - wirklich zu empfehlen!

 

40 Stunden in der Flugbox !

Tierarzt abrufbereit
Gemeinsam mit der Dame, die den Welpen in Empfang nehmen sollte, entschieden meine kanadischen Freunde, dass wir nach der Ankunft einen Tierarzt aufsuchen sollten, um die Hunde sicherheitshalber ansehen zu lassen. Ein Freund der Welpenabholerin würde abrufbereit sein.

 

Ankuft der Hunde
Endlich die Ankunft von Flug Nr. 358 aus Paris an. Wir wurden zur Gepäcksannahme gebracht, meine Koffer waren bereits da, nicht aber die Hunde. Dann Welpengebell ........ und ein entsetzlicher Gestank noch bevor die Hundeboxen sichtbar wurden. Der Anblick, der sich uns dann bot, liess das Blut in den Adern gefrieren: Yazoo lag apathisch in der Box, mit eingefallen Augen, die ins Leere starrten, kaum Atmung, sie erkannte mich nicht. Der Welpe machte keinen allzu schlechten Eindruck, freute sich, als er angesprochen wurde. Die Box von Yazoo war total verdreckt, die des Welpen weniger.

 

Tierärztliche Hilfe DRINGEND notwendig
Der Tierarzt wurde sofort gerufen, seitens der Canadian Food Inspection wurden wir sofort aus dem Flughafen geleitet, damit wir uns um die Hunde kümmern konnten, die im Gebäude nicht aus den Boxen gelassen werden durften. Der Tierarzt war schnell zur Stelle, mit einer Ausrüstung, als hätte er geahnt, was da auf uns zukomme. Yazoo konnte nicht alleine aus ihrer Box, wir mussten sie herausziehen. Der Welpe kam freudig aus der Box, machte aber einen erschöpften Eindruck und hechelte entsetzlich.